19.10.25 Verdi Requiem in der Meistersingerhalle Nürnberg

Eine Aufführung, die alle berührt (Nürnberger Nachrichten, 20.10.2025)

Bild: Dieter Staub

Zusammenfassung der Musikkritik aus den Nürnberger Nachrichten vom 20.10.2025, verfasst von Uwe Mitsching.

Das Verdi-Requiem, aufgeführt vom Konzertchor LGV und des Tübinger Chores Semiseria in der Meistersingerhalle Nürnberg, wurde als besonderes musikalisches Ereignis gewürdigt. Die Kritik lobte die Aufführung als „eine Aufführung, die alle berührt“ und sprach von einer „stimmgewaltigen Totenmesse“, die das Publikum emotional einbezog. Uwe Mitsching hebt die „beeindruckende Gesamtleistung“ des Chores und die „Klangbalance“ hervor. Weiter heißt es: „Fehlender physischer Ausdruck wurde durch musikalisches Gespür ausgeglichen“ und „Die Aufführung bot eine musikalische Tiefe, die ihresgleichen sucht.“


Giuseppe Verdi

Messa Da Requiem

 

Sonntag, 19.10.2025, um 17:00 Uhr // Meistersingerhalle Nürnberg

„Nur ein Genie konnte ein solches Werk hervorbringen“, so urteilte einst Johannes Brahms über Verdis Requiem.
Zunächst war es Verdis Wunsch, eine Gemeinschaftskomposition der bedeutendsten Komponisten Italiens zum Gedächtnis an den ein Jahr zuvor verstorbenen Rossini zu schaffen. Dieses Vorhaben aber platzte aus verschiedenen Gründen.
Der Tod des von Verdi sehr verehrten Dichters Allessandro Manzoni brachte ihn schließlich zu seiner „Missa da Requiem“, die am 22.Mai 1874 in Mailand uraufgeführt und als „europäisches Kulturereignis“ gefeiert wurde.
Vom Aufbau her folgt das Requiem der römisch-katholischen Liturgie, musikalisch hat es Elemente, die man eher der Oper zuordnet. Sie sei eine „Oper im Kirchengewande“ – so drückte es ein Zeitgenosse aus. Arienhafte Melodien, Gesänge von großer Innerlichkeit, kunstvolle Chor-
Fugen und große Opernszenen geben dem Requiem eine große dramatische Schlagkraft.
Verdi war der katholischen Kirche stets kritisch gegenüber und stand an der Seite der „Kleinen Leute“. Vielleicht holte er deshalb das Religiöse zurück auf das Menschliche: Trauer, Flehen, Entsetzen, Zuversicht und Hoffnung – die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle, die jeder versteht, bringt er musikalisch zum Ausdruck.
Bis heute ist neben Mozarts Verdis Requiem das meistgespielte dieser Gattung. Es zeigt die Geschichte des Menschen mit Gott, seine Todesangst und die nie endende Hoffnung auf Erlösung im Hier und in der Ewigkeit.
Freuen Sie sich auf dieses eindrucksvolle Werk, das bis heute seine Aktualität nicht verloren hat.
 
Mitwirkende:

Konzertchor LGV Nürnberg – Einstudierung: Tarmo Vaask

Chor Semiseria Tübingen – Einstudierung: Frank Schlichter

Nürnberger Symphoniker

Solisten:

Hrachuhi Bassenz – Sopran
Marta Matalon – Mezzosopran
Dario Di Vietri – Tenor
Luiz-Ottavio Faria – Bass

Künstlerische Gesamtleitung: Marcello Mottadelli